Projektarbeit zur Digitalisierung und kulturelle Begegnung
"Digitalisierung im Bereich Tourismus und Kultur“: Unter diesem Projektthema fand in diesem Jahr der Austausch mit unserer Partnerschule in Uherské Hradiště in der Tschechischen Republik statt.
Schülerinnen und Schüler unserer 10. Klassen hatten durch die Arbeit am gemeinsamen Projekt auch die Gelegenheit, im direkten Miteinander die tschechische Kultur und Sprache hier und beim Gegenbesuch in Tschechien in den Gastfamilien zu erleben und ihre erworbenen englischen Fremdsprachkenntnisse außerhalb des Klassenraums mit Gleichaltrigen auszuprobieren.
Vom 07. bis 13. Februar 2025 besuchte uns die Schülergruppe aus Uherské Hradiště. Begleitet wurde der Austausch von den Lehrerinnen Zuzana Dudová und Eva Petrželková.
Ein vielfältiges Programm, das in enger Abstimmung mit der Partnerschule ausgearbeitet worden war, sollte Grundlage für die gemeinsame Projektarbeit zur Digitalisierung sein und nebenbei den Gästen aus der Partnerschule unsere Gegend näher bringen. Neben einer Begrüßung zuerst in der Schule durch unserer Schülerinnen und Schüler sowie Schulleiter Michael Sexauer und später im Rathaus der Stadt Mayen durch den Oberbürgermeister Dirk Meid wurde am Montag die Stadt Mayen besichtigt und die Kloster-Abtei Maria Laach besucht. In den nächsten Tagen ging es unter anderem nach Bonn in das Haus der Geschichte und das Beethoven-Haus und nach Cochem, wo die Reichsburg besichtigt wurde. In Mayen wurde das Eifelmuseum in der Genovevaburg besucht und die regionalen Besonderheiten des Vulkanismus kennengelernt. Alle touristischen Ziele wurden eingehend daraufhin untersucht, ob und wie Digitalisierung eingesetzt wird und für Touristen nutzbar ist. In binationalen Gruppen wurden nachmittags in der Schule die Ergebnisse der jeweiligen Sehenswürdigkeiten zusammengetragen, verglichen und bewertet und in digitaler Form festgehalten. Und auch ein Besuch des Unterrichts durfte nicht fehlen.
Vom 8. bis 15. Mai konnten nun unsere Schülerinnen und Schüler die Tschechische Republik und unserer Partnerschule besuchen. Die erste Station für die Projektarbeit war Prag.
Unsere Schülerinnen und Schüler hatten eine Stadtführung vorbereitet, die uns einige herausragende Sehenswürdigkeiten näherbrachte (u. a. Wenzelsplatz, Altstädter Ring, Karlsbrücke, Prager Burg). Auch hier konnten wichtige Erkenntnisse zum Einsatz von Digitalisierung gesammelt werden. Bemerkenswert war eine virtuelle Ausstellung zum brennenden Altstädter Ring im Mai 1945. Hier wurde Geschichte mit der VR-Brille erlebbar gemacht.
Am Freitagabend erreichten wir die Mayener Partnerstadt Uherské Hradiště, in der wir von den Austauschpartnern, deren Eltern sowie den betreuenden Lehrerinnen sehr herzlich empfangen wurden. Das Wochenende verbrachten die Schülerinnen und Schüler in den Gastfamilien, wo sie sich einleben und vielfach schon einiges in der Region kennenlernen konnten. Die folgende Woche war geprägt durch ein umfassendes und gelungenes Programm, das gemeinsam mit der Austauschschule vorbereitet worden ist. Hierdurch bekamen die Schülerinnen und Schüler vielfältige Eindrücke von der Kultur und Geschichte der Stadt Uherské Hradiště, der Mährischen Slowakei sowie Tschechiens insgesamt.
So wurden unsere Schülerinnen und Schüler am Montag an der Schule mit traditionellen Gesängen und Tänzen der Folkloregruppe Hopsak sehr herzlich empfangen und vom Schulleiter Richard Horky begrüßt, erlebten eine Stadtführung in Uherské Hradiště, wurden im Rathaus vom Bürgermeister Stanislav Blaha mit einer feierlichen Zeremonie begrüßt und besuchten das Freilichtmuseum Rochus, um das bäuerliche Leben vor 100 Jahren durch Ausprobieren selber zu erfahren..
An den folgenden Tagen standen unter anderem die Tropfsteinhöhlen Punkevení jeskyne im Mährischen Karst, die bedeutende Stadt Brünn, die Basilika von Velehrad und Burg Buchlov auf dem Programm. Bevor es am Donnerstagabend zurück nach Mayen ging, bekamen die Schülerinnen und Schüler am letzten Tag noch einen vertieften Einblick in den Schulalltag an unserer Partnerschule. Als besonders bereichernd empfanden sie hier den Tanzunterricht mit einigen traditionellen Tänzen, an dem sie gemeinsam mit ihren Partnern teilnehmen durften.
An allen Tagen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler beider Schulen an ihrem gemeinsamen Projekt: Sie recherchierten und sammelten Informationen während der Aktionen, um dann am Nachmittag in den Gruppen zu diskutieren und ihre Präsentationen zu erstellen, um am Ende auch den Stand der Digitalisierung der verschiedenen Sehenswürdiglkeiten zu vergleichen, andererseits aber auch den Stand zwischen Deutschland und Tschechien gegenüberzustellen. Die Präsentationen stellten sie dann am letzten Nachmittag nicht nur ihren Mitschülern, sondern auch interessierten Eltern vor. So konnten sie zeigen, auf wie vielen verschiedenen Ebenen Digitalisierung jetzt schon den touristischen und kulturellen Sektor in der Tschechischen Republik und auch in Deutschland betrifft und wo noch Möglichkeiten liegen. Es ging um QR-Codes, digitale Stadtführungen u.v.m. bis hin zu digitalen Geldspenden in Kirchen und Möglichkeiten, Eintrittskarten digital zu erwerben. So kam man zu dem Schluss, dass kein erkennbarer Unterschied zwischen Deutschland und Tschechien besteht, dass das Angebot, sich im Internet über touristische Highlights zu informieren, aber meist deutlich größer ist, als eine direktere, spontane Nutzung am Ort selber. Hier liegt noch viel Potential.
Insgesamt konnten unsere Schülerinnen und Schüler vieles über Tschechien als Land und seine Kultur lernen. In der Kommunikation miteinander konnten sie Unsicherheiten beim Sprechen einer Fremdsprache abbauen, ihre Englisch-Kenntnisse verbessern und auch einige tschechische Begriffe lernen. Wie sehr die persönlichen Bindungen in der Woche des Gegenbesuchs vertieft wurden, zeigte der sehr emotionale Abschied an letzten Abend.
Wir können auf einen sehr gelungenen Austausch zurückblicken. Maßgeblich ist dafür die Bereitschaft der Eltern in beiden Ländern, einen Gast in die Familie aufzunehmen. Auch sind wir dankbar für die Finanzierung durch das Erasmus+-Programm.
Und hier ein Beispiel einer Präsentation der Projektarbeit:
Beate Gottwald und Angela Fischer